Ein Bullet Journal zu führen ist nicht das gleiche wie Tagebuch zu schreiben. Es ist eine Methode, mit einem ganz einfachen Notizheft, sein Leben zu planen und so, seine eigene Produktivität zu verbessern. Bullet Journaling ist eine Mischung aus Vision Board, Jahres-, Monats- und Tageskalender, Tagebuch, Malbuch, Ideensammler und To-Do Listen. Der Trend kam ursprünglich aus der USA, im deutschsprachigen Raum hat das Bullet Journal (kurz BuJo) aber seit Jahren viele Fans gewonnen.
Eigene Bullet Journaling Methode
In diesem Blogbeitrag findest du meine eigene Methode ein Bullet Journal zu führen. Wenn du das Bullet Journaling als Werkzeug von Grund auf lernen möchtest, rate ich dir das Buch von Ryder Carroll* zu lesen. Auf YouTube findest du aber auch tolle Anleitungen und Inspirationen.
Bullet Journal Struktur und Aufbau
Grundsätzlich beginnt jedes BuJo mit einer Legende und einem Inhaltsverzeichnis. Persönlich verzichte ich auf das Inhaltsverzeichnis und arbeite stattdessen mit farbigen Post-It’s. Die Legende erklärt die verschiedenen Symbole die ich in meinem Notizbuch verwende. Bei mir verändert sich das von Jahr zu Jahr. In der Praxis sieht die Seite für das Jahr 2021 so aus:
Vom Groben ins Detail – so ist der Aufbau eines Bullet Journals. Ich teile mein BuJo nach der Titelseite in vier unterschiedliche Bereiche ein:
- Übergeordnete Seiten & Sammlungen
- Jahresübersicht (Future Log)
- Monatsübersicht (Monthly Log)
- Tagesübersicht (Daily Log)
Übergeordnete Seiten & Sammlungen
Starten wir mit den übergeordneten Seiten. Hast du dir bereits ein persönliches Vision Board erstellt? Es hilft dir dabei, ein klares Bild von deiner Zukunft zu entwickeln.
Ich führe etwas ganz ähnliches in Schriftform in meinem Bullet Journal. Dafür schreibe ich mir für jeden Lebensbereich Ziele und Wünsche auf die ich in meinem Leben erreichen möchte. Du kannst hier fortlaufend neue Ideen aufschreiben aber natürlich auch Lebensziele die du nicht mehr aktiv verfolgst streichen. Das Leben nimmt ja bekanntlich immer wieder neue Wendungen.
Mich erinnert diese Seite immer wieder an meine Wünsche und Lebensziele die ich verfolge. Mir gibt dieses Blatt Papier einen Motivationsschub, falls ich gerade in einem Loch stecke oder das Licht am Ende des Tunnels nicht sehe. Probier’s einfach mal aus!
Listen im Bullet Journal
Kennst du das, wenn du von einem Kollegen einen heissen Serientipp bekommst? Ich notiere mir das jeweils gleich auf der passenden Seite meines BuJo. So gehen die Vorschläge nicht vergessen und ich kann sie immer wieder aufrufen. Beispiele für einfache Listen sind:
- Filme & Serien
- Bücherempfehlungen
- Musiktitel & Bands
- Spannende Podcasts
Jahresübersicht (Future Log)
In der Jahresübersicht kannst du wichtige Termine, Geburtstage, Urlaube aber auch grössere Projekte notieren. Persönlich nutze ich diese Ansicht nur sporadisch. Dies hat den einfachen Grund, dass ich seit langem mit meinem Google Kalender auf dem Handy und Computer arbeite.
Learnings und Erlebnisse
Möchtest du dich nach Jahren an bestimmte Ereignisse erinnern? Nutze das Journal um Momente zu verewigen. Sei es der 1. Kuss mit deiner Freundin oder eine spannende Erfahrung die du in deinem Urlaub gemacht hast. Ich nutze hierfür die Seite namens „Erlebnisse“ in meinem BuJo.
Ein Mensch sollte nie auslernen. Das Jahr hindurch wirst du immer wieder neue Dinge lernen zum Beispiel durch ein Schlüsselereignis im Beruf- oder Privatleben. Ich notiere solche Dinge auf meiner „Learnings“-Seite. Wenn du zu einem späteren Zeitpunkt deine BuJo’s wieder durchblätterst wirst du sehr schnell merken, wie du dich mit den Jahren weiterentwickelt hast.
Tracker
Als kleiner Statistikfreak, habe ich gerne Zahlen, Tabellen und Diagramme. In meinem BuJo sind einige Diagramme entstanden, die ich das Jahr hindurch fortlaufend mit neuen Daten ergänzt habe.
Vor zwei Jahren habe ich für einige Zeit einen einfachen Gewichtstracker genutzt. Jeden Sonntagmorgen habe ich mich auf die Körperwaage begeben und mein aktuelles Gewicht als Punkt im Diagramm eingetragen.
Meine Vermögensübersicht habe ich früher monatlich im Journal getrackt, seit einigen Monaten mache ich das aber digital mit Google Sheets. Es gibt aber noch viele weitere Sachen die man tracken kann, dir fallen bestimmt noch einige Dinge ein.
Jahresziele finden
Übergeordnet setze ich auf ein Vision Board, wo ich mit meinem Leben hin will. Um diese Vision zu erreichen, muss ich mir Teilschritte in Form von Jahreszielen setzen.
Ende Jahr mache ich mir jeweils Gedanken, in welchen Lebensbereichen ich mich weiterentwickeln möchte. Dazu nehme ich mein erstelltes Vision Board zur Hilfe, das mir zeigt, wie ich mein Leben langfristig gestalten will. Aus einem grösseren Brainstorming innerhalb meines Bullet Journals ergeben sich dann meine Ziele in meinen 5 Lebensbereichen.
Monatsübersicht im Bullet Journal (Monthly Log)
Wie bereits in der Jahresübersicht geschrieben, nutz ich für Termine meinen Google Kalender. Trotzdem habe ich in meinem Bullet Journal eine einfache Monatsübersicht eingebaut. Diese nutze ich derzeit hauptsächlich für die Planung der Blog- und Instagram Beiträge.
Gewohnheitskalender
Gewohnheiten sind wichtig um langfristige Ziele zu erreichen. Mit etwas Fleiss und Disziplin kannst du verschiedene Gewohnheiten in deinem Alltag integrieren. Der Anfang ist immer etwas schwierig, aber nach ein paar Tagen oder Wochen gehen die Gewohnheiten in Fleisch und Blut über.
Ich nutze in meinem Bullet Journal in der Monatsübersicht dafür verschiedene Gewohnheitstracker. Das Kreuzchen sammeln in meinem Bullet Journal für jede Routine die ich erledigt habe motiviert mich weiter zu machen und die Serie nicht abbrechen zu lassen. Praktisch sieht das so aus in meinem Bullet Journal:
Um dir einige Ideen zu liefern hier einige Gewohnheiten die du dir aufbauen könntest:
- Täglich mindestens 15 Seiten lesen
- 10’000 Schritte pro Tag
- 3x pro Woche Sport à 30 Minuten
- Täglich nach dem Aufstehen das Bett machen
- 3 Fleischlose Tage in der Woche (Teilzeitvegetarier)
Monatsziele für deine Jahresziele
Deine Jahresziele kannst du nochmals herunterbrechen auf jeden einzelnen Monat im Jahr. So erhältst du Monatsziele mit denen du deine Jahresziele erreichst.
Es ist wichtig, sich nicht zu viel vor zu nehmen und sich jeden Monat für einzelne Lebensbereiche zu fokussieren. Manchmal ist weniger mehr 😉
Monatsrückblick – Lasse dein vergangenen Monat Revue passieren
Ein Monatsrückblick kann sehr minimalistisch gestaltet werden im BuJo. Du kannst überprüfen ob du deine Monatsziele erreicht und ob du vorgenommene Gewohnheiten durchgezogen hast. Vielleicht hast du etwas spezielles erlebt das du festhalten möchtest? Schreib in zwei, drei Sätzen einen kurzen Rückblick in dein BuJo.
Tagesübersicht im Bullet Journal (Daily Log)
In meinem Bullet Journal schreibe ich ab und zu To-Do’s für den Tag auf. Ich kann Erlebnisse und Beobachtungen notieren und in meinem BuJo festhalten. So ein eigenes, persönliches Buch hilft dir dabei, dich selbst zu reflektieren.
Die Tagessicht nutze ich nicht aktiv und regelmässig in meinem Bullet Journal. Zum einen ist es mir zu viel Aufwand und zum anderen habe ich viele Termine und To-Do’s bereits in meinem Google Kalender.
Meine Empfehlung fürs Bullet Journaling
Die Bullet-Journal-Methode von Ryder Carroll* – Der Erfinder höchstpersönlich erklärt in seinem Buch die Bullet Journal Methode. Im Buch sind viele Vorlagen und Beispiele, wie du seine Methode in der Praxis umsetzen kannst. Ausserdem zeigt er auf, wie du deine Gedanken sortieren, tägliche Routinen entwickeln und vage Vorhaben in erreichbare Ziele verwandeln kannst. Das Buch ist für alle Fans ein muss, die Bullet Journaling „richtig“ betreiben möchten.
BuJo auf Amazon kaufen* – Ich wurde ein richtiger Fan des gepunkteten Papiers. Auf einem gepunkteten Papier kann sogar ich gerade Linien zeichnen! Ausserdem ist das Papier für Tabellen, Listen, Zeichungen wie auch zum Schreiben perfekt geeignet und vielseitig einsetzbar. Mittlerweile gibt es diverse Hersteller auf dem Markt, die sich auf Bullet Journals spezialisiert haben. Alternativ kannst du auch in einer nahgelegenen Papeterie dein erstes Bullet Journal kaufen.
Tipp: Schau dir keine Bullet Journal Videos auf YouTube an. Ausser du hast ein Talent zum Zeichnen und Gestalten. Andernfalls wirst du nur demotiviert werden, da du es wahrscheinlich nie so schön hinkriegen wirst wie die ganzen YouTuber die das gefühlt hauptberuflich machen.
Fazit Bullet Journal
Das Bullet Journal ist eine tolle Methode, seine Gedanken, Ideen, Termine und Aufgaben zu strukturieren. Wenn du dieses System nutzt, wirst du bei richtiger Anwendung in deinem Alltag produktiver. Du kannst deine Entwicklung und Fortschritte über Jahre verfolgen und immer wieder nachlesen. Du musst dich nicht rechtfertigen, wenn du ein paar Tage oder Wochen nichts einträgst. Denn es ist dein ganz persönliches Bullet Journal mit deinen eigenen Regeln und Prinzipen.
Dieser Blogbeitrag zeigte auf, wie ich mein persönliches Bullet Journal führe. Wenn du mit dem Bullet Journaling beginnst, wirst du mit der Zeit deine eigenen Inhalte entwickeln. Lass dich von mir und YouTube inspirieren, aber geh mit deinem BuJo einen eigenen Weg. Jedes Bullet Journal ist einzigartig!
Führst du ein Bullet Journal?
Servus in die Schweiz!
Vielen Dank für diese persönlichen Einblicke. Einen Artikel über ein Bullet Journal hatte ich mir ja von Dir gewünscht 😉 Bislang arbeite ich mit separaten To-Do-Listen, Gewohnheitskalendern und Tagebüchern. Den großen Vorteil eines Bullet Journals, alles an einem Ort im Blick zu behalten, sehe ich jetzt aber auch!
Herzliche Grüße aus Deutschland und weiterhin alles Gute
Rebecca