Es gibt gute und schlechte Gründe seinen Job zu kündigen. Ich habe mich die letzten Monate intensiv mit dieser Thematik beschäftigt, da ich mich in meinem jetzigen Tätigkeitsumfeld nicht mehr wohlfühle. Mich ständig von einem Wochenende zum anderen zu kämpfen, ergibt in meinen Augen keinen Sinn. Daher stellt sich wohl jeder Mensch irgendwann im Leben die Frage: Soll ich den Job kündigen oder nicht? Ich stelle dir dazu 13 Gründe vor seinen Angestelltenjob zu kündigen. Natürlich erfährst du auch, wie es mit mir persönlich weitergeht.
Generation Y – Die „why“ Generation
Mit meinem Jahrgang 1996 gehöre ich zur Generation Y (in Englisch ausgesprochen „why“). Obwohl ich nicht viel von dieser Generationseinteilung halte, sind bestimmte Charakterzüge in meiner Generation definitiv ausgeprägter. Wir hinterfragen gerne! Möchten unser Leben selbst bestimmen können und Unabhängigkeit ist uns wichtig. Ausserdem möchten wir Spass haben und das kurze Leben, das wir hier auf der Erde haben, geniessen.
Einen sinnvollen, erfüllenden Job zu haben ist für mich selbstverständlich.
13 Gründe seine Arbeit zu kündigen
Wenn du ganz genau hin siehst, wirst du in jedem Unternehmen Gründe finden den Job zu kündigen. In der Schweiz gibt es ein tolles Sprichwort:
„Du chasch nöd de Füfer und sWeggli ha.“
Du musst dich entscheiden und kannst nicht alles (beides) haben. Trotzdem sollten deine Werte und die der Firma in etwa übereinstimmen, damit die Gesamtsituation für dich passt.
1. Wenn die eigene Gesundheit leidet
Wenn die physische oder psychische Verfassung leidet, sollte man spätestens die Reissleine ziehen und die Kündigung einreichen. Jeder Mensch verfügst nur über einen Körper und der sollte bestenfalls über 80 Jahre ausreichen. Andauernder Stress ist Gesundheitsschädlich und verkürzt das Leben!
2. Fehlende Wertschätzung
Wertschätzung ist ein menschliches Bedürfnis. Im Berufsleben möchte jeder Respekt, Lob und Anerkennung von anderen Menschen. Fehlende Wertschätzung ist für Mitarbeiter vielfach ein Kündigungsgrund. Wenn die Arbeitnehmer am Arbeitsplatz wertgeschätzt werden, sind sie motivierter bei der Ausführung ihrer Tätigkeiten.
3. Kommunikation – Wenn die Kunden dich informieren
„Kommunikation wird bei uns gross geschrieben.“ Wer hat diesen Satz auch schon einmal in einem Vorstellungsgespräch gehört? Die Realität ist in Firmen oft ganz anders. Die interne Kommunikation ist in vielen Unternehmen ausbaufähig. Wenn Kunden dich über Änderungen oder Neuigkeiten im eigenen Betrieb informieren, erübrigt sich die Frage ob die interne Kommunikation funktioniert oder nicht.
4. Unternehmenskultur?
In jeder Firma herrscht eine ganz eigene Unternehmenskultur. Manche der Werte, Normen und Einstellungen sind in Unternehmen sehr ausgeprägt und eigensinnig, in anderen hingegen gibt es Gefühlt gar keine Kultur. Die ganze Unternehmenskultur spürt man als Arbeitnehmer erst, wenn man in der Firma einige Monate oder Jahre tätig ist. Blöd nur, wenn man sich damit nicht identifizieren kann.
5. Mangelende Sinnhaftigkeit
Nur Arbeiten, um Geld zu verdienen? Als Angestellter erwartest du in deinem Job eine gewisse Sinnhaftigkeit. Schliesslich muss im Schnitt jeder 40 Arbeitsjahre im gesamten Leben leisten. Erscheint dir deine berufliche Tätigkeit sinnlos, ist deine Motivation im Keller und du wirst unproduktiv.
6. Geringes Gehalt, hohe Verantwortung
Du hast vor Jahren einen Job angenommen und hast für ein bestimmtes Gehalt dein Arbeitsvertrag unterzeichnet. Die Jahre vergehen, du übernimmst neue Aufgaben, hast mehr Kompetenzen und bist neu für die Ausbildung der Lehrlinge innerhalb der Firma zuständig.
Was passiert mit deinem Gehalt?
Das sollte im Gleichschritt wachsen. Wenn du der Firma mehr Wertschöpfung generierst (z.B. neue Kunden gewinnst, Prozesse optimierst, zusätzliche Tätigkeiten übernimmst etc.), sollte dementsprechend auch dein Gehalt steigen. Wenn die Lohnerhöhung ausfällt und du unglücklich bist mit der Situation, bleibt nur ein Jobwechsel.
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7. Berufliche Sicherheit
Der Mensch ist ein sicherheitsorientiertes Wesen. Das Sicherheitsgefühl ist bei vielen Menschen sehr ausgeprägt. Ist eine gewisse Stabilität und Jobsicherheit nicht gegeben, fühlt man sich als Arbeitnehmer schnell unwohl. Auch ständige Organisationsanpassungen sind für ein Unternehmen nicht gesund.
8. Arbeitsweg – Sinnlose Pendelzeit
Bevor du einen Job annimmst ist dir bewusst, wie lange der neue Arbeitsweg dauert. Manchmal verändern sich die Gegebenheiten (Familie, etc.) und du empfindest den Arbeitsweg neu als zu lang. Wenn du dich nicht versetzen lassen kannst und für Homeoffice keine Möglichkeit besteht, musst du deinen Job kündigen.
Sei dir bewusst: Je kürzer der Arbeitsweg desto mehr freie Zeit hast du für dein enges Umfeld und deine eignen Hobbys zur Verfügung.
9. Flexibilität
Als Arbeitgeber in der heutigen Zeit musst du flexibel sein. Flexible Arbeitszeiten, Vier-Tage-Woche, Homeoffice und Coworking Space sind neue Arbeitsformen die immer mehr Arbeitnehmer wünschen. Besonders die Generation Y und Z. Viele Firmen haben während der Pandemie erkannt, dass eine Menge Dinge auch ohne physische Anwesenheit, von zuhause erledigt werden können.
In einem 2. Schritt werden diese Jobs dann ins Ausland verlagert, aber das ist ein anderes Thema 🙂
10. Eigenschaften der Führungskraft
Wenn du dich von bestimmten Eigenschaften oder Charakterzügen deines Vorgesetzten nicht abgrenzen kannst, ist ein interner oder externer Stellenwechsel zu empfehlen. Wenn du dich dauernd über ihn oder sie ärgerst schadet das deiner Gesundheit. Sympathie zwischen zwei Menschen kann nicht erzwungen werden. Manchmal passt es einfach nicht.
Wie lautet ein altes Sprichwort:
„Mitarbeiter kommen für den Job und gehen wegen des Chefs.“
11. Schlechtes Arbeitsklima
Nicht immer ist es der Chef, der dich auf die Palme bringt. Wenn du dich mit nahen Kollegen verstreitest, herrscht dicke Luft im Büro. Schlechtes Arbeitsklima drückt auf die Stimmung und die Zusammenarbeit gestaltet sich als schwieriger mit den entsprechenden Personen. Auch Mobbing hat nichts am Arbeitsplatz zu suchen.
12. Work-Life-Balance
Schweizer arbeiten durchschnittlich circa 41.5 Stunden pro Woche. Im europäischen Vergleich ist das ein sehr hoher Wert. Mit gesetzlich vier Wochen pro Jahr, haben die Schweizer auch weniger Urlaub wie unsere nördlichen Nachbarn.
Im digitalen Zeitalter, wo jeder mindestens ein Handy besitzt, ist man ständig erreichbar. Grenze dich ab! Las dein Geschäftshandy im Büro und ignoriere in deiner Freizeit E-Mailbenachrichtigungen vom Geschäft.
13. Fehlende Aufstiegsmöglichkeiten und Perspektiven
Du möchtest in der Firma aufsteigen oder den Bereich wechseln? Involviere deinen Vorgesetzten frühzeitig und kommuniziere ihm diesen Wunsch. Sein internes Firmennetzwerk ist grösser und kann dich entsprechend weiterempfehlen. Wenn du in deinem jetzigen Unternehmen keine Perspektiven siehst, las nicht zu viel Zeit verstreichen und wechsle den Arbeitgeber.
Lebenslanges lernen gehört in der heutigen Zeit einfach dazu! Ansonsten bist du schneller auf dem Abstellgleis als dir lieb ist. Wenn dir dein Arbeitgeber keine Weiterbildungschancen anbietet, wechsle die Stelle. Eine Firma sollte immer in das Knowhow und Fähigkeiten der eigenen Mitarbeiter investieren.
CFO fragt CEO: „Was passiert, wenn wir in die Entwicklung unserer Mitarbeiter investieren und sie uns dann verlassen?“. CEO: „Was passiert, wenn wir nicht in die Entwicklung unserer Mitarbeiter investieren und sie bleiben?“
Meine eigene Jobsituation
Warum ich diesen Blogbeitrag verfasse? Ich habe meinen aktuellen Angestelltenjob gekündigt. Ich hatte seit Jahresanfang intern eine neue Stelle angenommen und wurde auch mit den neuen Aufgaben nicht glücklich im Unternehmen. Obwohl es mich einiges an Überwindung gekostet hat, habe ich diese Entscheidung nach mehreren Monaten wohlüberlegt getroffen.
Dank Minimalismus hohe Sparquote
Da ich mich seit Jahren mit dem Minimalismus identifiziere, verfügte ich in den letzten Jahren immer über eine hohe Sparquote. Meine monatlichen Fixkosten halten sich für Schweizerverhältnisse relativ gering, da ich mit meiner Freundin zusammenlebe. Dadurch konnte ich mit meinen 25 Jahren bereits ein sechsstelliges Vermögen aufbauen.
Ohne weiteres könnte ich also aktuell mehrere Jahre ohne aktives Einkommen überleben. Dafür müsste ich allerdings an meinem Vermögen zerren.
Wie geht’s mit mir weiter?
Ich weiss es noch nicht. Bis Ende Juli bin ich angestellt danach stehe ich vier Wochen ohne Job da. Ich nenne mein Experiment Teilzeit Unabhängigkeit und hab für jene Wochen einige Ideen die ich umsetzen möchte. Die darauffolgenden vier Monate leiste ich Zivildienst. Somit suche ich auf Januar 2022 einen neuen, erfüllenden Angestelltenjob.
Manchmal muss man egoistisch sein und auf sich beziehungsweise seinen Körper hören. Ich rate grundsätzlich jedem davon ab, ohne Anschlusslösung seinen Job zu kündigen. Je nach Lebenssituation kann das nach hinten losgehen!
Geniesst das Wetter und die Sonne!
Wow, sicher kein einfacher Schritt den Job zu kündigen. Ich muss sagen, ich habe bisher die schlechten Phasen allesamt ausgesessen. Sofern diese nicht zu lange andauern ist das auch eine Option. Wie läuft das ab mit dem Zivildienst in der Schweiz? Ist der freiwillig? Ich kenn das Modell aus Deutschland nur von früher, da hieß es Bundeswehr oder Zivildienst.
Gruß
Andy
Guten Abend Andy
Nein war es definitiv nicht. Aber dieses aussitzen kam mir nicht richtig vor bzw. hab kein Licht am Ende des Tunnels gesehen. Viele würden wahrscheinlich wie du aussitzen oder herunterschlucken. Ich bin in einer Lebensphase und Situation, da gehe ich dieses „Risiko“ ein. Wenn sich eine Tür schliesst öffnet sich irgendwo eine andere. 🙂
Kann man inetwa vergleichen mit Deutschland. Habe vier Monate Militärdienst geleistet und mich danach umteilen lassen. Also entweder Militär oder Zivildienst muss als Schweizer Bürger geleistet werden wenn die Tauglichkeit gegeben ist. Für mich ist es derzeit ein idealer Lückenfüller.
Liebe Grüsse
Schweizer-Minimalist
Ahh ok, dann ist das in der Tat wie es in Deutschland war. Ich bin damals zur Bundeswehr, das ging direkt nach der Schule. War ich auch nicht so unglücklich drüber, da ich damals nicht wusste, was ich überhaupt machen will.