Wie starte ich als Minimalismus Anfänger? Ich beantworte dir diese Frage in vier Stufen. Das physische entrümpeln und ausmisten deiner Dinge legt den Grundstein für einen minimalistischeren Lebensstil. Danach können Digitales, Beziehungen und auch Erinnerungsstücke reduziert werden.
Erste Schritte als Minimalismus Anfänger
Der erste Schritt ist immer der schwerste. Beginne langsam und erst wenn du dazu bereit bist. Dein eigenes Mindset um deine Wohnung zu entrümpeln, muss stimmen! Du musst intrinsisch motiviert sein und dich dazu committen, dein Hab und Gut zu reduzieren. So kannst du auch als Minimalismus Anfänger starten.
1. Gegenstände ohne Emotionen ausmisten
Beginne in einem kleinen Bereich oder Zimmer deiner Wohnung. Arbeite dich Schritt für Schritt durch deine Wohnung. Starte mit physischen Dingen, die für dich keinen emotionalen Wert besitzen. Beim Ausmisten wirst du schnell erste Fortschritte sehen und dadurch zusätzlich Motivation fassen.
Einige Gegenstände die du einfach ausmisten kannst sind folgende:
- Kleider und Schuhe
- Küchen Utensilien
- Bücher
- Dekoartikel
- Kleinkram
- Papiere und Dokumente
2. Digital ausmisten
Digitaler Minimalismus wird in der heutigen Zeit immer wichtiger. Zu diesem Thema gibt es mittlerweile tolle Bücher wie zum Beispiel Digitaler Minimalismus: Besser leben mit weniger Technologie*, das ich aktuell lese. Zeit ist deine wichtigste Ressource. Das Buch von Cal Newport hilft dir dabei, deine Aufmerksamkeit wieder auf das wesentliche zu fokussieren.
Digital gibt es viele Baustellen, die du angehen kannst. Du kannst auf deinem Smartphone alte Bilder & Videos löschen und Apps die du selten benötigst deinstallieren. Auf deinem Laptop kannst du deine Dokumente strukturieren und dein überfülltes E-Mail Postfach bereinigen. So wirst du zukünftig schneller deine Dinge und Dokumente auf dem Gerät finden.
3. Eigenes Beziehungsumfeld ausmisten
Wenn du deine persönlichen und digitalen Gegenstände ausgemistet hast, kannst du mit Personen weiterfahren. Das hört sich im ersten Moment vielleicht etwas schroff an, bringt dich langfristig aber weiter. Du verbringst mit einigen Personen in deinem beruflichen Umfeld, wie auch privaten Umfeld extrem viel Zeit. Besonders im privaten Umfeld kannst du selbst bestimmen, mit welchen Personen du Zeit verbringen möchtest.
Frag dich immer, wer in deinem Umfeld dir Energie gibt oder dich persönlich weiterbringt. Diese Personen solltest du bei dir behalten oder den Kontakt sogar intensivieren. Wer dich ständig nervt und dir Energie raubt sollte zukünftig weniger Zeit von dir erhalten.
Die Anzahl der guten Beziehungen ist nicht entscheidend. Qualität steht für mich vor Quantität.
4. Emotionsbehaftete Gegenstände sind die Königsklasse
Gegenstände auszumisten die mit Emotionen verknüpft sind, gehören zu der Königsklasse des Minimalismus. Meist sind es Erinnerungsstücke die du mit einem Erlebnis oder einer bestimmten Person verknüpfst. Auch ich besitze einiges, das mich derzeit wurmen würde, wenn es zu Schaden kommt. Geh solche Dinge, wenn überhaupt, erst gegen Ende einer Aufräumaktion an.
Tipp: Du kannst von deinen Erinnerungsstücken auch ein Foto machen und danach den Gegenstand entsorgen, verschenken oder verkaufen. So kannst du dich immer wieder daran zurückerinnern ohne zuhause einen physischen Gegenstand zu besitzen.
Minimalismus ist ein fortlaufender Prozess
Minimalistisch zu leben ist ein fortlaufender Prozess, der nie endet. Ich würde dir empfehlen dran zu bleiben und deinen Besitz immer wieder zu hinterfragen. Wenn du dein Kaufkonsum nicht anpasst, werden sich sehr bald wieder Dinge in der Wohnung ansammeln.
Wie kam ich in Kontakt mit dem minimalistischen Lebensstil?
Vor einigen Wochen durfte ich für eine Vertiefungsarbeit zum Thema Minimalismus Fragen beantworten. Dabei beschäftigte mich die Frage, seit wann ich Minimalist bin. Gab es bei mir überhaupt einen Anfang oder hatte ich das Minimalismus Gen bereits seit Geburt in mir?
Gefühlt gab es bei mir keinen aktiven Anfang im Minimalismus. Den minimalistischen Lebensstil ist seit Jahren in mir verinnerlicht.
Minimalismus im Kindesalter
Als Kind unter der Obhut der Eltern, werden Kaufentscheidungen meist durch die Eltern entschieden. Mit meinem eigenen „Sackgeld“ kaufte ich entweder Süssigkeiten, Games oder Sammelkarten. Der aller grösste Teil landete früher aber über viele Jahre auf meinem Sparkonto. So konnte ich mit 18 meine eigenen Autofahrstunden bezahlen.
Heute würde von mir selber behaupten, dass ich anhand der Spielsachen, früher kein Minimalist war.
Minimalismus als Erwachsener
Für mich startete das erwachsene Leben erst Anfang dieses Jahres. Denn zu diesem Zeitpunkt habe ich zum ersten Mal eine Mietvertrag unterschrieben. Da meine Freundin und ich zusammen gezogen sind, hatten wir zu Beginn Dinge mehrfach im Haushalt. Das änderte sich aber schnell. Wir konnten viele Gegenstände verkaufen oder brachten sie in die nahgelegene Brockenstube.
Einen Neukauf tätigten wir nur, wenn der alte Gegenstand defekt war oder nicht mehr verwendet werden konnte. Getreu nach der Regel: One In – One Out! Zum Beispiel kauften wir diesen Monat einen Staubsaugerwischroboter als Ersatz für den 10 Jahr alten Staubsaugroboter. So sparen wir Zeit!
Praktischer Nutzen immer im Vordergrund
- Ein Auto muss mich sicher von A nach B bringen.
- Für den wöchentlichen Waschgang möchte ich möglichst wenig Zeit aufwenden. Deshalb besitze ich ausschliesslich dunkle und schwarze Kleidung die ich zusammen in die Waschmaschine werfen kann.
- Ein Smartphone muss für mich eine Kamera haben, Musik abspielen können und Internetfähig sein. Dafür benötige ich nicht das neuste und teuerste Handy.
Für mich steht die praktische Nutzung der Dinge immer im Vordergrund. Ich will nicht zu viele Dinge mit einem emotionalen Wert besitzen.
Gedankenspiel Wohnungsbrand
Falls die eigene Wohnung abbrennt, hast du nicht genug Zeit um die ganze Wohnung zu Räumen. Was würdest du also aus der eigenen Wohnung retten? Sicherlich gehören deine Mitmenschen dazu. Aber welche Dinge würdest du retten?
Ich würde wohl meine „Gugus-Kiste“, das Smartphone und mein Portemonnaie fassen und mich in Sicherheit bringen. Mit einer passenden Hausratsversicherung bist du gut abgedeckt falls es zu einem Elementarschaden kommt.
Meine emotionalen Gegenstände, die ich besitze, sind in der „Gugus-Kiste“ inklusiv einer externen Festplatte sowie mein Reisepass.
Fazit Start als Minimalismus Anfänger
Den Start in einen minimalistischeren Lebensstil ist nicht schwer. Am besten startest du mit Gegenständen in deiner Wohnung die nicht emotionsbehaftet sind. Danach kannst du digital ausmisten auf deinem Smartphone und Laptop. „Less is more“ lautet das Motto. Du wirst fokussierter und konzentrierter je weniger Dinge du besitzt. Beziehungen und Erinnerungsstücke auszumisten braucht hingegen einiges an Mut.
Wichtig ist es, dich nur so viel zu reduzieren, wie es für dich stimmt. Auch ich besitze Erinnerungsstücke und mein Posteingang ist nicht immer leer. Es ist ein laufender Prozess für uns alle.
Wie weit bist du in deiner Minimalismus Reise?